Bad Ischl, des Kaisers liebster Ferienort
Insgesamt 82 Sommer hat Kaiser Franz Joseph I in Bad Ischl im Laufe seines langen Lebens verbracht. In seiner Sommerresidenz genoss er das angenehme Klima und den schönen Panoramablick. Und was einem Kaiser gefällt, kann für einen Urlauber nicht verkehrt sein! Zumal auch normale Menschen im Kurort im Zentrum des Salzkammergutes geradezu kaiserlich Ferien verbringen können.
Kaiserlich schlemmen und schlafen
Richtig gut gehen lassen kann man es sich beispielsweise in den Restaurants und Cafés in Bad Ischl. Auch der Kaiser wusste die Spezialitäten der Region zu schätzen, bietet das Salzkammergut doch eine sehr abwechslungsreiche Küche. Aus den vielen Bergseen kommt frischer Fisch, beispielsweise Saibling und Reinanken oder Renken. Die Forelle blau ist hier ein Klassiker und am besten mit frischen Kartoffeln. Die Wälder sorgen für Wild, das als Wildschweinkeule oder Hirschbraten auf den Tisch kommt, aber auch für zahlreiche verschiedene Pilze. Die Molkereien des Salzkammergutes liefern nicht nur Milch, sondern sind auch bekannt für ihren Käse.
Ein wenig wie ein Kaiser kann man sich auch fühlen, wenn man in einem der traditionsreichen Hotels in Bad Ischl unterkommt. Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts ein Wiener Arzt eine Kurklinik mit Solebädern eröffnete, kamen immer mehr wohlhabende Menschen nach Ischl, um sich behandeln zu lassen. Die Gästeschar wurde immer illustrer, so war beispielweise Fürst Metternich zu Gast. Als Kaiser Franz Joseph I schließlich seine Sommerresidenz in Bad Ischl errichtete und mit seiner Frau, der Kaiserin Sissi, dort urlaubte, wurde der Kurort zu einer kleinen Kaiserstadt und zahlreiche Hotels eröffneten. Mit ein bisschen Glück kann man also dort übernachten, wo einst Berühmtheiten wie die Komponisten Bruckner, Brahms und Johann Strauß sich zur Ruhe betteten. Wer etwas schlichter wohnen will, findet aber auch leicht ein modernes Hotel in Bad Ischl.
Wertvolles Salz
Seinen Aufstieg zum Kurort verdankt Bad Ischl dem weißen Gold aus den Tiefen der Berge. Schon vor tausend Jahren wurde in der Nähe Salz abgebaut und in Salinen ausgekocht. Im 13. Jahrhundert lieferte es sogar Anlass für Konflikte und offenen Krieg, stritten doch der Salzburger Erzbischof und die Habsburger Herrscher um das Salzmonopol und scheuten auch vor der Zerstörung der Abbaustätten nicht zurück. Heute ist das Salz zum Glück kein Grund mehr für Gewalt, sondern die Basis für Bad Ischls Status als Kurort: Die Solebäder und Salzdampfbäder helfen bei Atemwegserkrankungen und Verspannungen und finden sich in zahlreichen Kureinrichtungen des Ortes.
Auf Sissis Spuren
Auch wenn ihr Ehemann bedeutend öfter in Bad Ischl war, so hat auch Kaiserin Elisabeth Spuren im Kurort hinterlassen, die heute besichtigt werden können. Das Marmorschlössl etwa war ihr Refugium und Rückzugsort und diente ihr als Teehaus. Oberhalb der kaiserlichen Villa gelegen war es ein Empfangsraum für die Freunde der Kaiserin, aber auch ein Ort, an dem sie Gedichte und Briefe verfasste. Heute beherbergt es ein Fotomuseum und ist Veranstaltungsort für Konzerte und Lesungen. Die Kaiservilla steht ebenfalls für Besucher offen und ist gemeinsam mit dem umgebenden Park unter Denkmalschutz gestellt. Im Park steht die Statue Der Lauscher, ein Geschenk, das Kaiserin Sissi von der Königin von England erhalten hatte. In der Villa selbst lässt sich unter anderem der Westflügel und das Arbeitszimmer von Kaiser Franz besichtigen, hier hatte der Kaiser einst die Kriegserklärung an Serbien unterschrieben. Ebenso interessant und für Besucher offen sind die Küchengebäude und das Gärtnerhaus.
Ausflugsziele in der Umgebung
Sie ist eine von nur zwei Burgen im Salzkammergut und heute nur noch als Ruine vorhanden. Sehenswert ist sie trotzdem, vor allem, weil sich von den Mauern aus ein wunderschöner Blick in das Tal der Traun bietet. Ein schönes Ausflugsziel ist auch der Stadtberg von Bad Ischl, der Siriuskogl. Auf dem knapp 600 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Gipfel gibt es eine Aussichtswarte, die über einen gut befestigten Rundwanderweg zu erreichen ist. Wer ein bisschen anspruchsvoller wandern möchte, sollte ins Katergebirge. Die Katrinalm und die Ahornfeldalm sind gute Zwischenstationen, an denen man sich in Berggasthäusern für die weitere Wanderung stärken kann, auf dem Weg liegt übrigens ebenfalls die Ruine der Burg Wildenstein. Durch Bad Ischl führt außerdem der Salzkammergut-Radweg, so dass man die ehemalige Sommerresidenz auch gut als Zwischenstation bei einer größeren Radtour nutzen kann.