Obertauern – Wintersport im Schneekessel
Help! I need somebody! Help!, Selten waren die Beatles, wohl so hilflos wie im Jahr 1965, als sie für Dreharbeiten des Videos ihres Songs Help!, in Obertauern auf Skier stiegen und schlussendlich doch für die Szenen gedoubelt werden mussten. Umso mehr in ihrem Metier waren die Liverpooler Pilzköpfe, als sie vor Ort ihr einziges Konzert in Österreich gaben und damit ihren Beitrag dazu leisteten, dass Obertauern in ganz Europa an Popularität gewann. Kaum mehr als 50 Jahre später gilt der Wintersportort als einer der beliebtesten des Landes und zieht Jahr für Jahr mehr Wintersportfans aus dem In- und Ausland an.
Wintersport im Salzburger Land
Inmitten der Radstädter Tauern, die als Untergruppe neben den Schladminger Tauern, den Rottenmanner und Wölzer Tauern sowie den Seckauer Tauern die Großgruppe der Niederen Tauern in Österreichs Bundesland Salzburg bilden, befindet sich der international bekannte Wintersportort Obertauern. Dieser liegt etwa 90 Kilometer südlich von der Landeshauptstadt Salzburg entfernt und wird durch die Katschberg-Straße, die B99 erreicht. Obertauern stellt jedoch keine eigene Gemeinde dar, sondern ist zwischen den Gemeindegebieten Untertauern und Tweng im Südosten des Bundeslandes lokalisiert. Somit liegt der Ort auch zwischen zwei Regionen: Pongau und Lungau. Die Gemeindegrenze verläuft inmitten des Ortes direkt auf Passhöhe. Durch die Höhenlage von zwischen 1.639 und 2.526 Metern über Normalnull ist Obertauern besonders schneereich und entwickelte sich über die Jahre zu einem der bedeutendsten Wintersportorte Österreichs.
Von einer verschlafenen Alpensiedlung zum Wintersportmekka
Die Geschichte Obertauerns beginnt bereits vor über 2000 Jahren, als die Kelten die Region besiedelten und wenige Jahrhunderte später die Römer eine Staatsstraße durch Obertauern über den Tauernpass nach Salzburg errichteten. Wurde es in den folgenden Jahrhunderten ruhig um die Siedlung in den Zentralalpen, fanden sich im Mittelalter sowie in der früheren Neuzeit weitere Erwähnungen des Ortes, wobei erst nach dem Ersten Weltkrieg um 1920 begonnen wurde, die Region für Skifahrer zu erschließen. Dies geschah anfangs hauptsächlich zu Trainings- und Ausbildungszwecken für Soldaten, bis in den 40er und 50er Jahren der Schneesportboom einsetzte und der Aufschwung Obertauerns begann. Konnte bis zu besagtem Zeitpunkt die Infrastruktur allerhöchstens als rudimentär bezeichnet werden, wuchsen zahlreiche Hotels aus dem Boden, Straßen- und Lawinenverbauungen wurden errichtet, Skipisten präpariert und mit Seilbahnen sowie Sesselliften verbunden. So entstand nach und nach ein gefragter Wintersportort, in den im Laufe der Zeit viel Geld investiert wurde, sodass die Schneesportbedingungen bis heute immer mehr wintersportbegeisterte Reisende von nah und fern anziehen. Durch den guten Ruf, den Obertauern unter den Sportlern und Touristen genießt, scheint diese Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen.
Obertauern – Wo der Schnee zu Hause ist
Obertauern ist bekannt für seine sogenannte Schneeschüssel, schneebedeckte Hänge rund um den Ort. Und gerade der Schnee ist es, der so wichtig für jeden Wintersportort ist und den Tourismus mit Skifahren, Snowboardern und Langläufern erst möglich macht. In den meisten Schneesportregionen der Alpen kann Schneesicherheit nur mithilfe von künstlicher Beschneiung garantiert werden. Der anthropogene Klimawandel verstärkt dabei die Notwendigkeit nur umso mehr, um die Existenz der Wintersportorte zu sichern. Auch wenn die Pisten Obertauerns ebenfalls zur natürlichen Unterstützung mit Schneekanonen ausgerüstet sind, beweist eine wissenschaftliche Studie, die sich auf die Schneemengenmessungen der österreichischen Hydrographischen Landesdienste bezieht, dass Obertauern mit einer mittleren maximalen Schneehöhe von 264 Zentimetern das Ranking der schneereichsten Orte Österreichs mit großem Abstand anführt und es keinen Trend zu sinkenden Schneemengen zu verzeichnen gibt. Somit ist die Schneesicherheit, mit der der Wintersportort Obertauern wirbt, ein großes Plus gegenüber anderen Regionen und sichert Jahr für Jahr die Abfahrten auf den Skipisten für Sportler und Freizeitfahrer.
Ein Skigebiet der Extraklasse
Perfekte Bedingungen zum Ski- und Snowboardfahren von Ende November bis Anfang Mai, Schneesicherheit, zahlreiche Gondeln, 24 Sessel- und Schlepplifte sowie 100 Kilometer perfekt präparierte Skipisten und 26 Kilometer Langlaufloipen. Dazu kommt ein aufregendes Nachtleben, eine Vielzahl an Aprés-Ski-Lokalitäten und Hotels in allen Preis- und Ausstattungskategorien. Obertauern bietet einmalige Bedingungen für Wintersportler, die zu jeder Wintersaison von nah und fern anreisen und das vielfältige Angebot genießen. Ein ganz besonderes Highlight, das Obertauern so einzigartig macht, ist dabei die Tauernrunde, die eine Umrundung des Ortes auf den präparierten Pisten ermöglicht. Diese Attraktionen sorgen jährlich für etwa eine Million Übernachtungen in den Hotels in Obertauern, das somit in der österreichischen Tourismusstatistik als eine der führenden Regionen des Landes gelistet wird. 95% dieser Übernachtungen fallen dabei auf die Wintersaison, was dazu führt, dass der Sommertourismus in Obertauern eher beschaulich ist. Doch auch dann genießen Reisende das Alpenpanorama auf zahlreichen Wanderwegen, die durch die Gondeln aus dem Ort erreichbar sind und nutzen das Aktivitäts- und Wellnessangebot in den Sportzentren und Hotels. Es hätte also jede Menge Möglichkeiten für die Beatles gegeben, das Skifahren professionell erlernen zu können…